EIP-Agri Allgemein



Zur Förderung der Innovation in den Bereichen Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft wurde in der EU-Förderperiode 2014 - 2020 erstmalig das neue Instrument der Europäischen Innovationspartnerschaft für landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit (EIP-Agri) angeboten und in Rheinland-Pfalz umgesetzt. Die EIP-Agri versteht sich als dynamische Schnittstelle zwischen der Wissenschaft und der praktischen Umsetzung von innovativen Ansätzen und soll neue Strukturen für einen effizienten Wissenstransfer schaffen. Landwirten*innen sollen enger mit Akteuren*innen aus Forschung, Beratung und ggf. weiteren relevanten Bereichen in einer sog. Operationellen Gruppe zusammengebracht werden, um den Wissenstransfer von der Forschung und Beratung in die Praxis zu beschleunigen. Gleichzeitig können Rückmeldungen zu den Anforderungen und Bedürfnissen aus der landwirtschaftlichen Praxis an Wissenschaft und Beratung schneller und konsequenter erfolgen.



Quelle: Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume (DVS)



Umsetzung in Rheinland-Pfalz

Die Umsetzung erfolgt im Rahmen von Förderaufrufen („Calls“) durch die ELER-Verwaltungsbehörde unter Vorgaben von Leitthemen:

  • Lösungsansätze für eine nachhaltige, ressourcen-, klima- und umweltschonende sowie tiergerechte Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft,
  • Entwicklung effektiver und umweltgerechter Anbau- und Nutzungsverfahren (Pflanzenproduktion, Sorten, Düngung, Bodenbearbeitung, Weinbau, Beregnung, etc.),
  • Verbesserung der wirtschaftlichen Rentabilität für die Primärerzeuger und Stärkung der Akteure entlang regionaler Wertschöpfungsketten in der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft (einschließlich vor- und nachgelagerter Bereiche).
Weitere Leitthemen (bspw. auf Vorschlag der WiSo-Partner*innen) können in Abstimmung mit dem EULLE-Begleitausschuss aufgegriffen werden.

Am 29. November 2022 fand eine Informationsveranstaltung über Erfahrungen, Innovationen und Perspektiven zu EIP-Agri in Rheinland-Pfalz statt. Die Präsentation ist hier veröffentlicht.

Zusammensetzung einer Operationellen Gruppe (OG):

  • Zusammenarbeit von mindestens drei Akteuren*innen (mindestens ein Akteur*in aus der Land- und Forstwirtschaft) aus verschiedenen Ebenen der Wertschöpfungskette
  • Sitz der Geschäftsstelle der OG) muss in Rheinland-Pfalz liegen („Anwendung des Regionalprinzips“).
  • Mit Zustimmung der Verwaltungsbehörde des EPLR (Antrag der OG), in dem kooperierende Partner der OG ihren Sitz haben, können einzelne Vorhaben / Projekte der Partner einer programmübergreifenden OG nach den Vorgaben des jeweiligen EPLR, in dem Projektpartner seinen Sitz hat, als EIP-Projekt gefördert werden.

Verfahren zur Auswahl der EIP-Ari-Vorhaben / potenzieller OG:

  • Die Auswahl der EIP-Agri-Vorhaben bzw. potenzieller OG erfolgt unter Vorlage eines Aktionsplans über einen Bewertungsausschuss. Die Auswahl-/Bewertungskriterien werden spezifisch zu den Förderaufrufen festgelegt und mit dem EULLE-Begleitausschuss abgestimmt.

Geforderte Darlegung im Aktionsplan:
  • Angabe der Mitglieder, ihrer Funktion im Vorhaben und des Sitzes der OG,
  • Darlegung des Handlungsbedarfs,
  • Beschreibung der Zielsetzung und der zu erwartenden Ergebnisse des innovativen Projektes im Rahmen,
  • Darlegung eines nachvollziehbaren Zeit- und Kostenplans (Nachweis der Eigenmittel),
  • Verpflichtung zur nachträglichen Veröffentlichung der Ergebnisse des EIP-Vorhabens durch die OG, insbesondere durch das EIP-Netzwerk.


Nachstehend einige grundsätzliche Kriterien zur Bewertung eingereichter Aktionspläne:
  • Innovationsansatz deckt Bedarf / Lücke in Rheinland-Pfalz,
  • Vorhaben beinhaltet einen neuartigen ökonomischen und/ oder technischen bzw. verfahrensmäßigen Ansatz und leistet einen Beitrag zur Wertschöpfungskette,
  • nachvollziehbarer Zeit- und Kostenplan (gesicherte Kofinanzierung, Laufzeit von maximal vier Jahren),
  • nachvollziehbare Ableitung der zur Problemlösung erwarteten Ergebnisse.

Weitere hilfreiche Informationen:

Weitere verwandte Innovationsförderprogramme: